Vor einigen Wochen habe ich auf einem Blog gesehen, dass sich darüber beschwert wurde, dass viele Blogger das Bloggen viel zu ernst nehmen und krampfhaft versuchen ein Business daraus zu machen. Außerdem würden die professionellen Layouts, die wirken wie Online Magazine, ja total nerven, und dass man immer erst auf "Read More" klicken muss, um einen ganzen Post zu sehen, ist auch schrecklich. Ich möchte mich keineswegs über den Beitrag der Bloggerin, deren Blog ich sehr mag, lustig machen, aber ich muss einfach sagen, dass ich das absolut nicht so sehe. Jeder Blogger hat andere Ziele mit dem Blog, deshalb ist meine Devise: leben, und leben lassen. Mein persönliches Ziel ist es nicht riesengroß mit meinem Blog zu werden, aber wenn sich Möglichkeiten ergeben, werde ich mit Sicherheit nicht vor diesen weglaufen. Deswegen habe ich mir Visitenkarten drucken lassen. In den letzten Monaten war ich auf einigen Events, ich kam mit anderen Bloggern, aber auch mit Geschäftsleuten ins Gespräch, und am Ende kam immer die Frage: "Gibst du mir deine Karte?" Von mir kam dann ein verlegenes: "Ehm... ich habe sie leider zu Hause vergessen". Übersetzt hieß das aber: "Oh, ich dachte nicht, dass sich jemand so ernsthaft für meinen Blog interessieren könnte, dass ich Visitenkarten verteilen müsste." Nachdem mir das dreimal passiert ist habe ich mir gedacht: Visitenkarten müssen her! Denn die Realität sieht so aus: Man wird von einer Person angesprochen, es könnten sich tolle Zusammenarbeiten entwickeln, aber die Person wird sich niemals den Namen des Blogs einfach so merken. Und die Zeit, einen Stift zu suchen und die Blogadresse aufzuschreiben, besteht in solchen Situationen kaum. Und weg ist die Möglichkeit, die sich durch das Gegenüber für einen kleinen Moment gezeigt hatte.
Und bevor ich in den Kommentaren lese: "Das ist so, als würdest du deine Seele verkaufen" (ja, es gibt Leute, die das so sehen), sage ich ganz klar: nein, das tue ich nicht.
Ich weiß, welche Ziele ich im Leben verfolge, und ich weiß, dass man nicht erfolgreich wird, wenn man sich verkriecht und nichts tut. Die Welt des Journalismus und der Medien, in der ich professionell arbeiten möchte, ist hart. Es ist nicht mein Ziel, mit meinem Blog berühmt zu werden, aber es ist mein Ziel in der Medien- und Journalistenwelt Fuß zu fassen. Und mein Blog hilft mir dabei.
Mir keine Visitenkarten zu machen, wäre also ein Eigentor. Damit will ich nicht sagen, dass ich mit meinem Blog krampfhaft versuche Kontakte zu knüpfen oder Kooperationen zu erzielen. Es ist immer noch "nur" ein Hobby. Dennoch hat sich in den letzten Monaten gezeigt, wie so ein Hobby helfen kann.
Ich kann die Blogger, die das ganze "profilieren" durch gekaufte Layouts, Visitenkarten und Facebook Like Pages nicht mögen, verstehen, aber eins sollte klar sein:
Jeder bloggt aus anderen Gründen, und diese Gründe sollten respektiert werden. Es hat absolut nichts mit "Fame-Geilheit" zu tun (ja, auch das habe ich auf einem Blog gelesen). Wenn jemand 300€ für ein Layout ausgibt, dann ist das so, und wenn jemand viele Kooperationsanfragen annimmt, dann ist auch das so,
solange die Person sich selbst treu bleibt. Nicht den Lesern, sondern sich selbst. Das soll nicht heißen, dass
ich persönlich 300€ für ein Layout ausgebe, oder jede noch so absurde Kooperationsanfrage annehme; ich möchte nur klarstellen, dass niemand die Beweggründe kennt, die andere Blogger verleiten dies zu tun. Und selbst wenn der Grund nur der ist groß und berühmt zu werden, dass hat das nichts mit uns als Leser zu tun, sondern mit der Person hinter dem Blog und das geht uns Leser nichts an. Niemand zwingt uns diese Blogs zu lesen.
Wenn euch ein Blog zu sehr "abhebt", oder wie auch immer man es nennen will, dann lest ihn einfach nicht mehr, statt Zeit und Energie dafür zu verschwenden, sich über diese Blogs aufzuregen.
Jedenfalls habe ich mir aus oben genannten Gründen Visitenkarten drucken lassen. Ich habe im Internet nach verschiedenen Firmen gesucht, und mich dann für CEWE PRINT entschieden. Dort habe ich 500 Karten für ca. 10€ bekommen; ich kann es also nur empfehlen, wenn ihr auch auf der Suche seid (nein, für diesen Satz wurde ich nicht bezahlt). Und nicht nur Visitenkarten, auch etwas anderes ist bei mir eingezogen...
Etwa zur gleichen Zeit wie die Visitenkarten, ist eine personalisierte
Hello Black Handyhülle in meinem Briefkasten gelandet.
Ich durfte mir bei HiCustom, einem Online Store, bei dem man sich T-Shirts, Tassen, Hüllen usw. bedrucken lassen kann, etwas aussuchen, und habe mich für eine iPhone Case entschieden. Man kann zwischen vorgefertigten Vorlagen und selbstgestalteten Designs wählen, und wie man sieht, habe ich mich für letzte Variante entschieden. Einfach das gewünschte Design/Bild hochladen, and you're ready to go. Die Lieferung hat etwas gedauert, aber umso mehr habe ich mich gefreut, als sie dann endlich angekommen ist. Abgesehen davon, dass die URL unten nicht so zentriert ist, wie ich sie eigentlich haben wollte, ist die Hülle perfekt geworden und ziert nun stolz mein Handy.
"Shameless self-promotion" mögen es einige nennen, ich nenne es "Stolz auf meinen Blog sein".
Jetzt interessiert mich eure Meinung. Was sagt ihr zu dem ganzen Thema? Sind Visitenkarten und Co. maßlos übertrieben, oder total legitim? Stimmt ihr zu, dass Blogs lieber klein bleiben sollten und von Profidesignern hergestellte Layouts unauthentisch wirken, oder meint ihr, dass das egal ist?